Zu den Jännergesprächen in der FAST Pichl in Mitterdorf im Mürztal lud der Bauernbund Mürzzuschlag,
die Jagdschutzvereine Mürzzuschlag und Kindberg, das Jagdamt Mürzzuschlag und die forstliche Ausbildungsstätte Pichl,
mit einem brisantem Thema: Die Verantwortung der Jagd für eine klimafitte Forstwirtschaft!


Dazu konnte BB-Obmann Eder-Schützenhofer prominente Gäste im Publikum begrüßen.
Landesforstdirektor DI Michael Luidolt, Carl von Croy, Chef der Land und Forstwirtrschaftlichen Betriebe Steiermark,
die Bezirksjägermeister Hannes Fraiß und Anton Karlon, die Kammerobleute Andreas Steinegger und Sepp Wumbauer,
LKR Martin Kaltenegger und LKR Martin Spreitzhofer den Obmann des Jagdschutzvereines Mürzzuschlag.
Zahlreiche weitere Funktionäre aus Jagd und Forst füllten den Saal bis auf den letzten Platz.
Grundlage dieser Diskussion war die Umsetzung der Mariazeller Erklärung,
in der die Spitzenvertreter von Forstwirtschaft und Jagd übereinkamen ein gesunder Wildbestand in einem intakten,
also klimafitten Lebensraum anzustreben.
Geladen waren hochklassige Fachleute aus Jagd und Forst die dazu in Impulsreferaten Stellung bezogen.

Franz Meran, Waldbesitzer und Präsident des Steirischen Jagdschutzvereines betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit von Jagd und Forst.
Er konnte aus eigenem Erleben berichten, das es möglich ist durch Jagd einen Wildbestand zu erreichen, der mit dem Lebensraum verträglich ist.
Damit sah er die Mariazeller Erklärung als praktischen Leitfaden der nur noch besser in den Jägern und Forstleuten verankert werden muss.
Er betont, dass der Klimawandel nicht nur den Wald, auch das Ökosystem und besonders das Wild negativ beeinflussen wird.

Prof. Dr. Beutelmeyer, Institutsvorstand des market-institutes, anerkannter Meinungsforscher und Jäger
konnte auf Basis seiner Untersuchungen aber einen Mangel an Information unter der Jägerschaft feststellen.
Er vertrat die Ansicht es müsse noch mehr an Überzeugungsarbeit in der Jagd,
aber auch im Forst geleistet werden um Wildstände anzupassen und den Wald auf künftige Belastungen vorzubereiten.

Dr. Johannes Schima vom BM für Nachhaltigkeit und Tourismus legte dar welche Maßnahmen
des Ministeriums den Wald in Zukunft noch als wertvollen Wirtschafts und Erholungsraum erhalten sollen.
Auch er forderte die Umsetzung der Mariazeller Erklärung und die dazu notwendigen Maßnahmen
bei Jagd und Forst ein und wies besonders auf die Bedürfnisse der urbanen Bevölkerung hin.
In den Städten wird trotz Klimawandels immer größerer Wert auf die freie Zugänglichkeit der Wälder und Almen gelegt.
Probleme mit Forstarbeiten und Wildtieren werden dabei gerne ausgeblendet.
Er betont, dass das Bundesministerium Rahmenbedingungen im Wald – Wild Dialog festgelegt hat,
umgesetzt muss dies vom einzelnen Jäger und Waldbesitzer werden!

DI Georg Mattersberger von der Leobner Realgemeinschaft konnte anhand von Meßpunkten in
Kalwang und Bruck eine zunehmende Erwärmung in den letzten Dekaden belegen und stellte die Zukunftsperspektiven
anhand der eingeleiteten Veränderungen seines Betriebes dar.
Dazu senkte er den Wildstand und somit den Wildeinfluss in seinem Betrieb und
förderte zugleich die Neuanpflanzung und Naturverjüngung alternativer Baumarten in tieferen Lagen.
Auch schnellere Umtriebszeiten in den Beständen und lichtere, standfestere Bestände gehören zu den Maßnahmen der Leobner Realgemeinschafft.

In der folgenden Diskussion die vom Hausherrn DI Martin Krondorfer geleitet wurde, kamen spannende Einsichten zu Tage.
Von Kleinwaldbesitzern die sich von der Jagd übervorteilt sahen bis
zum eindeutigen Bekenntnis zum Wild in unseren Wäldern spannte sich der Bogen der Wortmeldungen,
die von den Referenten beantwortet wurden.
Nach Ende der offiziellen Veranstaltung lud die Raiffeisenbank Mürztal zu einer Jause.
Dabei wurden die hitzigen Diskussionen weitergeführt und auch die Referenten noch mit dem einen oder anderen Problem konfrontiert.
Zusammengefasst muss die Mariazeller Erklärung von Jagd- und Waldvertretern,
von Jägern und Waldbesitzern erst genommen und besser heute als morgen umgesetzt werden.
Waldpflegemaßnahmen, ein Wildeinflussmonitoring und die neu zu erstellenden Abschusspläne sind ein erster Schritt.



zu den Fotos