Jagd ein Auslaufmodell?
Einer schwierigen Fragestellung stellten sich die Jägerinnen und Jäger von Mürzzuschlag in ihrem diesjährigen Seminar im VAZ Krieglach!

Dazu konnte Bezirksjägermeister Fraiß prominente Gäste im Publikum begrüßen!
Hausherrin Bgm. Regina Schrittwieser zeigte sich ebenso interessiert wie die beiden stellvertretenden Landesjägermeister Labg. Karl Lackner und Bezirkshauptmann Burkhard Thierrichter. Forstdirektor DI. Luidolt vom Land Steiermark war ebenso zugegen wie eine Anzahl an Bezirksjägermeistern umliegender Bezirke und ein voller Sall interessierter Jäger.

Die Moderation übernahm DI. Anton Aldrian, Direktor der Forstschule Bruck, dem die Aufgabe zufiel die Impulsreferate und die Dikussionsbeiträge zu koordinieren.
Nach der Eröffnung mit den Jagdhornbläsern von der Bläsergruppe Horrido entschuldigte Bjm. Fraiß Prof. Dr. Beutelmeyer der krankheitsbedingt absagen musste und stellte sich mit  Erfolg der Aufgabe den komplexen Vortrag des jagenden Professors vorzutragen.
Darin wurde mit statistischen Methoden der Stellenwert der Jagd in der Bevölkerung abgefragt.
Es zeigte sich dass künftig dem Jagenden weniger Freizeit für seine Leidenschaft bleiben wird.
Kritisch wird auch das Verständnis der nichtjagenden Bevölkerung zu den Jägern hinterfragt.

Tierombudsfrau Dr. Fiala Köck führte in ihrem Vortrag aus dass es aus der Sicht des Tierschutzes überwiegend nichtjagende Personen sind die ihr Eingreifen
notwendig machen.
Anzeigen gegen die Jagd kommen von jagdkritischen Gruppen.
Schwarze Schafe innerhalb der Jagd würden aber konsequent verfolgt.

Sehr interessant war auch der Teil des Präsidenten des Naturschutzbundes  Prof. Dr. Gepp der klarstellte dass die urbane Bevölkerung eine intakte Natur fordere die vielfälltig und möglichst vom Menschen unbeeinflusst Erholungsmöglichkeiten bietet.
Kontrovers wird in Naturschutzkreisen die Stellung der Jagd diskutiert weil viele uninformierte Naturnutzer die Auswirkungen der Jagd falsch einschätzen und diese für verzichtbar halten.
Viktoria Wöls von Tourismus Hochsteiermark zeigte in ihrer Präsentation dass sich bei rücksichtsvollem Umgang der Naturnutzer miteinander sehr wohl eine Partnerschaft zwischen Jagd und Tourismus entwickeln kann. Ist es einerseits die Kulinarik, die das wertvolle Lebensmittel "Wild" typisch für unsere Region machen kann,
so kann bei einer sinnvollen Tourismuslenkung auch die Schaffung von Ruhezonen für das Wild möglich sein.

Landeskammerrat Kaltenegger drückt seine Sorge aus dass es durch die rigorose Einführung von Naturschutzgebieten zu einer Benachteiligung von Jagd und Forstwirtschaft kommt. Damit würden Arbeitsplätze gefährdet und dringend notwendige Wertschöpfung aus den ländlichen Regionen genommen.

Landesjägermeister Karl Lackner bekannte sich dann abschließend seitens der Jagd zum sanften Tourismus und zum Miteinander der Naturnutzer.
Gleichzeitig stellte er aber klar welchen Wert die Jagd in der Steiermark repräsentiert, welchen finanziellen, ideellen und kulturellen Wert die alten Traditionen darstellen.
Es wird intensiv an der Weiterbildung und Entwicklung der Jäger und Jägerinnen gearbeitet, genauso ist aber auch eine Informationsoffensive notwendig um
das Bild der Jagd richtigzustellen.

Nach einer Diskussionsrunde konnte der Abend als Erfolg abgeschlossen werden.
Sicherlich ist bei vielen Teilnehmern einiges zum Nachdenken zurückgeblieben,
einige Geprächsrunden bildeten sich direkt nach dem Ende im Foyer.